Ich kann dir bis heute nicht sagen, ob ich dieses Bier jetzt sensationell lecker oder grenzwertig fand. Die Rede ist von Anderson´s Applehoff, ein Bier das eher nach Apfelkuchen als nach Bier schmeckt.
Das Bier kommt aus der Brauerei Anderson, die liegt in der zweitgrößten Stadt Estlands, in Tartu. Tartu liegt südlich der Hauptstadt Tallin und rund 50 Kilometer vom Peipusee entfernt. Der See trennt die Esten von Russland.
Estland gehört zu den traditionellen Apfelanbaugebieten in Osteuropa. Zwar konnten die Est*innen zuletzt „nur“ 100.000 Tonnen Äpfel ernten, dafür liegt die Pro-Kopf-Ernte in Estland bei 14 Kilogramm. Nur die Polen ernten pro Einwohner mehr Äpfel. In Deutschland werden jedes Jahr 1,02 Millionen Tonnen geerntet.
Immer hin gibt es in dem baltischen Land etwa 2.500 ha Apfelanlagen, ein Teil dieser Äpfel wird wohl auch von den Biermacher*innen von Anderson für das Fruchtbier verwendet.

Die Äpfel sind sehr süß, bieten aber auch eine deutlich herauszuschmeckende Säure, der verwendete Zimt tut sein Übriges. Der geschmackliche Vergleich zum Apfelkuchen liegt auf der Hand, aber es ist so, als würdest du in Oma´s Apfelkuchen beißen.
Im Glas schimmert das Bier ziemlich hell, fast gelb und bringt 5,2% Vol. Alkohol mit. Bekömmlich und frisch, also ein Sommerbier. Oder für die Zeit, wo Omas Apfelkuchen auf dem Tisch steht. Bereits der Geruch des Bieres erinnert an die Kaffeetafel bei Oma. Trotz des überschwänglichen Lobes weiß ich nicht, ob ich dieses Bier nochmal trinken würde.
[…] anderen Ende der Rangliste liegen die Artikel zum Wulle-Bier, zu Andersons-Applehoff und der Beerensache von Kühn Kunz Rosen. Mindestens das zuletzt genannte Bier verdient deutlich […]
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